Austria kauft Tokic Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute spielt so nah? Monatelang waren die Austria-Scouts quer durch Europa geflogen, um nach international erprobten Verstärkungen zu fahnden. Vier Tage vor dem Saisonstart kommt ein Mann, der den Violetten in den letzten Jahren nicht nur vor der Nase, sondern auch auf der Nase herumtanzte. Mario Tokic, 29, der Boss unter den Abwehrchefs. Der Coup mit dem GAK-Spieler wurde in der Nacht auf Donnerstag fixiert. Frank Stronach, der sich wider Erwarten auch weiterhin als edler Geldspender gibt, erteilte aus Toronto seinen Sanktus. Tokic, 16-facher kroatischer Teamspieler, Mitglied der EM-Mannschaft 2004, steigt also für festgeschriebene 650.000 Euro aus seinem Vertrag in Graz aus. Ein Wechsel als Win-Win-Win-Situation. Für die Austria, die nur ein Drittel der für Rabiou Afolabi (ging für rund zwei Millionen Euro zu Sochaux) erlösten Summe aufwenden muss, um einen Innenverteidiger von ähnlicher Qualität zu erhalten. Des Weiteren wird mit dem GAK nicht nur ein hartnäckiger Konkurrent geschwächt. Auch Austrias Spielsystem kann mit dem technisch wie taktisch fitten Tokic nunmehr wesentlich variabler gestaltet werden. Tokic, der bereits im Vorjahr mit einem Wechsel nach Wien spekuliert hatte, sollte den GAK am Donnerstag informieren. Einziger Haken: Pocht der GAK auf die Einhaltung der Kündigungsfrist, kann der gute Mann erst im August ins Trikot der Austria schlüpfen. Im Transfertheater um Sasa Papac, 25, fällt der Vorhang. Da Kärnten auf einer Ablöse von einer Million Euro beharrt, steht Austria vor der Verpflichtung einer defensiven Alternative. Delano Hill, 30, ein Niederländer, der mit Tilburg in der Champions League und danach vier Jahre für Rostock verteidigte, bestätigt: „Ich habe ein Angebot. Es kann schnell gehen.“ Soll heißen: Freitag fällt die Entscheidung. Kurier Printausgabe Wien (Abendausgabe) 7.7.2005 der ist wohl definitiv weg. mittelmaß wir kommen....