Gast redsteve Geschrieben 29. Januar 2005 Teilen Geschrieben 29. Januar 2005 na da schau her. ich dachte immer, die vereine zahlen eh steuern, zB auf eintrittskarten. von gemeinnützigkeit wusste ich bisher nix. aus dem kurier Die Angst vor der Steuerfalle Man darf nicht alle Vereine vereinnahmen. Den Rosenzüchtern ist es egal, was im Bundesministerium für Finanzen hinter verschlossenen Türen passiert. Den Fußball-Vereinen schon weniger. Vor allem jenen, die von sich behaupten, professionell geführt zu werden. Am 1. Dezember 2004 wurden hochrangige Vertreter der Bundesliga zu vertraulichen Gesprächen in die Himmelpfortgasse geladen. Inhalt der Diskussion: die Gemeinnützigkeit von Fußball-Vereinen. Ein trockenes Wort. Doch ein Thema mit Zündstoff. Ein Aktenvermerk, der dem KURIER vorliegt, dokumentiert detailliert den Plan, dem Profisport ab 2006 eine völlig neue Struktur zu verpassen. Manche Fußball-Vereine sehen ihre Existenz gefährdet. Ein steuerliches Upgrade durch den Fall der Gemeinnützigkeit und die Umstellung auf Kapitalgesellschaften könnte sie viele Millionen kosten. Laut Protokoll stellte der Finanz-Vertreter Dr. Schneider in der Sitzung fest, dass "aus seiner Sicht Berufssport nicht gemeinnützig sein kann und dies betrifft nicht nur den Fußball, sondern auch andere Mannschaftssportarten wie z.B. Eishockey oder Volleyball." Austria-Vizepräsident Andreas Rudas, ein Teilnehmer der Gesprächsrunde, bestätigt die Sensibilität des Themas: "Wir sind in einer offenen Diskussion, ich will keine Alarmstimmung erzeugen." Dennoch verdeutlicht der ehemalige Spitzenpolitiker seinen Standpunkt: "Bis auf Austria stehen alle Vereine finanziell mit dem Rücken zur Wand. Niemand kann eine zusätzliche Belastung ertragen. Auch nicht die kleinste." Treffender Nachsatz: "Alle sitzen in einem Boot. Die gut situierte Austria kann ja künftig nicht alleine Meisterschaft spielen." Dr. Quantschnigg, Generalsekretär des Ministeriums, ebenfalls Teilnehmer der Runden, will die "Gespräche mit der Liga nur vage bestätigen." Er merkt aber an, "dass es in Richtung Streichung der Gemeinnützigkeit geht." Das Ministerium habe "das Thema nicht forciert", man sei bei Prüfungen von Finanzämter darauf gestoßen worden. Quantschnigg kryptisch: "Das nimmt Dimensionen an, wo man nicht mehr zusehen kann, ohne einzugreifen." Für die Vereine gäbe es jedoch keinen nennenswerten finanziellen Nachteile. Millionen-Spiel Das sieht die Liga ganz anders. Ein Klub mit einem Budget von zehn Millionen Euro (GAK, Rapid) lukriert derzeit rund sechs Millionen Euro an Sponsorgeldern. Fällt die Gemeinnützigkeit, sind für diese sechs Millionen zwanzig Prozent Umsatzsteuer fällig. Zusätzlich müssten die Zuschauereinnahmen (bis zu 1,5 Millionen) mit 10 Prozent versteuert werden. Das bedeutet also: 1,35 Millionen Steuern. Plus fünf Prozent Werbeabgabe für 6 Millionen. Macht unterm Strich 1,65 Millionen. Und weil die Möglichkeit des Vorsteuerabzuges keine nennenswerten Vorteile bringt, da ein Großteil der Kosten auf Personal (Spieler) entfällt, blieben noch immer 1,2 Millionen an neuer Belastung. Für eben diesen Fehlbetrag müsste der Klub dann zusätzliche 1,6 bis 1,8 Millionen aufstellen. Ein Präsident erklärt: "Das gibt der Markt nicht her. Das wäre der Todesstoß für den Spitzensport." Allein im Profi-Fußball könnte sich der Fiskus damit pro Jahr rund 20 Millionen holen. Auch Gerhard Stocker, der Obmann des FC Wacker (Budget: 4,1 Millionen), kennt die Problematik: "Wir müssten eine GesmbH gründen und den Verein auslagern. Als Sofortmaßnahme würden wir die Kartenpreise um 20 Prozent erhöhen. Sonst ist der Verlust zu groß." Fast trotziger Nachsatz des Unternehmers: "Die Vereine kämpfen ohnehin um’s Überleben. Dann kämpfen sie halt noch mehr." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stipe Geschrieben 29. Januar 2005 Autor Teilen Geschrieben 29. Januar 2005 Nur mal schnell drübergelesen. Die Problematik stimmt sicher, aber bei den Sponsorgeldern ist eine Milchmädchenrechnung drinnen. Wenn ich, zB Liebherr, pro Saison 2,2 Miollionen ? zahle und der GAK davon keine UsT. abführt, kann ich keine Vorsteuer lukrieren. Wenn der GAK ust-pflichtig wäre, zahle ich um 20% mehr und hole mir ebendiese 20% als Vorsteuerabzug wieder zurück (soviel Umsatz werde ich in Österreich wohl machen). Hab ich mich da jetzt irgendwo vertan oder die vom Kurier? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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