Rene28 Geschrieben 18. Dezember 2004 Teilen Geschrieben 18. Dezember 2004 Ich habe den bericht so übernohmen auf den, Pages steht das es auch weitergegeben werden darf, ich Halte diesen bericht für sehr wichtig!!mfg rene ich glaub dat ist hier noch nicht besprochen worden. vor 1 oder 2 wochen hat der fc basel in zürich gespielt. die polizei hat einen sonderzug mit 500 fans angehalten und davon 427 in gewahrsam genommen.darunter auch frauen und kinder. hier ist mal ein kleiner,wie ich finde ordentlicher und relativ neutraler erlebnisbericht. fotos und weitere infos findet ihr,falls es euch intressiert, auf diversen basel fanpages. Der 5. Dezember... 12.30 Die Basler Fans sind bereits zahlreich am Bahnhof Basel anzutreffen, heute gilt es ja schliesslich den Erzfeind zu schlagen. Der ursprünglich geplante Zug fuhr um 13.07. Doch man merkte bereits im vornherein an der sehr hohen Polizeipräsenz (in Vollmontur wohlgemerkt, mit Helm und Schild), dass man versuchen würde dies zu unterbinden. So beschloss man kurzfristig mit Umwegen nach Zürich zu gehen...12.53 Der Basler Anhang begibt sich wie gesagt auf einen anderen Zug als geplant. Bald sind au alle zugestiegen. Doch der Polizei schien das nicht zu gefallen. Sie stoppte den Zug bzw. liess ihn gar nicht erst abfahren und zwang die FCB-Fans somit auf den bereitstehenden Extrazug. 13.15 Soweit so gut, dann geht es eben mit dem Extrazug nach Zürich und statt an den HB nach Altstetten. Man nimmt es zur Kenntnis. Ca. 14.30 Ankunft in Zürich Altstetten. Hoppla, was für eine Überraschung, etwa 100 Polizisten in Vollmontur warten am Bahnhof und versperren jeglichen Ausweg. Mehrere Polizeifahrzeuge mit Gittern Davor stehen dort. Allfällige Löcher wo man hindurch gekonnt hätte wurden von Polizisten selbst versperrt. Es wurde bekannt gegeben, es gäbe eine Personenkontrolle. Man wird dies wohl oder übel über sich ergehen lassen müssen. Es gibt Schlimmeres. 15.00 Als nach einer halben Stunde immer noch alle am Bahnhof festgehalten wurden, wurde es etwas unruhig und es begann ein leichtes Gedränge. Da ich ziemlich weit vorne, nahe der Polizisten stand, wurde ich gegen dieselben gedrückt. Die Polizistin vor mir fühlte sich darauf bedrängt, nahm ihren Pfefferspray hervor und spritzte damit in die Menge, nebenbei mir voll in die Augen. Ich schloss die Augen da es wie Feuer brannte. Ich versuchte die Augen zu öffnen, doch der Schmerz war zu gross, ich nahm nur noch Stimmen um mich herum wahr. Zwei mir unbekannte Fans nahmen mich darauf zur Hand und etwas beiseite. Sie fragten mich ob es einigermassen gehe. Ich bejahte doch dem war nicht wirklich so. Darauf brachte mich einer der beiden nach vorne zu den Polizisten und forderte diese dazu auf, mich durchzulassen und mich irgendwie zu behandeln.Dies wurde auch gestattet, man liess mich durch. Nun nahm mich ein Polizist an die Hand (ich nehme an es war ein Polizist, sicher bin ich allerdings nicht), der mich zu einem Brunnen führte, wo ich meine Augen etwas auswaschen konnte, so dass ich die Augen von Zeit zu Zeit etwas öffnen konnte. Ca. 15.15 Nachdem ich meine Augen einigermassen ausgewaschen hatte, beorderte man mich an eine Wand zu stehen, die Hände an die selbe und über dem Kopf zu halten und die Beine wurden mir auseinandergerissen. Man durchsuchte mich, nahm mir alle Gegenstände die ich bei mir hatte aus den Taschen, steckte sie in eine Plastiktüte und hängte mir diese um den Hals. Danach wurde ich zu einem Sanitärwagen geführt wo ich eine feuchte Binde erhielt, die ich an meine Augen legen sollte. Dies nützte auch, schon bald konnte ich wieder die Augen mehrheitlich offen lassen. Kurz darauf wurden mir Plastikhandschellen (Kabelbinder) angelegt und ich wurde in einen Kastenwagen der Polizei geführt wo schon etwa 6 andere Fans sassen. Als dann das Fahrzeug mit etwa 10 Fans beladen war fuhr dieser los. Wohin? Man nahm an es gehe auf den nächsten Polizeiposten, was sich auch als richtig erwies. Während der Fahrt gelang es mir aus der einen Kabelbinde heraus zu schlüpfen, nicht ohne Schrammen davon zu ziehen, doch das war es mir Wert, denn nun konnte ich endlich vernünftig die feuchte Binde gegen meine Augen pressen. Ca. 15.30 Ankunft Polizeiposten. Mehrere Festgenommene beklagten sich über Harndrang, doch ihnen wurde nicht gewährt ihre Notdurft zu verrichten. Aus dem Kastenwagen ausgestiegen erkannte man, dass ich aus meinen Handschellen geschlüpft war. Folge davon: ich erhielt neue, diesmal etwas satter. Doch nicht für all zu lange Zeit, denn ich bin von Natur aus nicht ein Mensch der gern gefesselt ist, also nahm ich weitere Schrammen in Kauf, um die Hände frei zu haben und doch wenigstens eine Zigarette zu rauchen, diese befanden sich zusammen mit allen anderen meiner Gegenstände zu diesem Zeitpunkt immer noch im Beutel um meinen Hals. Wir durften beim Hintereingang des Hauptpolizeipostens warten, wo schon alles, so schien es, vorbereitet war: ein standfestes Gitter stand so dass der Durchgang in 2 Wege geteilt wurde, der eine war mit festgenommenen Fans gefüllt, der andere diente als Durchgang für die Polizisten. Ca. 16.00 Eine halbe Stunde warteten wir nun schon draussen, in dieser Zeit kamen manche zu mir und baten mich entweder ihnen eine Zigarette anzuzünden oder ihnen die Kabelbinder durchzubrennen, damit sie sich selbst eine anzünden konnten oder ihr Geschäft an die nächstliegende Wand zu verrichten. Die Polizei bemerkte nicht dass ich die Hände frei hatte, was ihnen jedoch bei anderen aufgefallen war die sich auch irgendwie befreien konnten, diese wurden aus der Menge herausgeholt und irgendwohin gebracht, was mich dazu brachte meine Hände auf den Rücken zu legen und mich an die Wand zu stellen, damit ich nicht auch noch herausgeholt würde. Einige hatten wohl ihre Blase ziemlich voll und waren heillos froh wenn ihnen jemand irgendwie half, ihr Geschäft zu verrichten.Von Zeit zu Zeit öffnete sich die Polizeipostentüre und ein bis zwei Fans wurden hinein beordert. Um 16.30 Die Nachricht, der FCB liege in Führung erreichte auch die festgenommenen Fans, was eine kurzzeitig positive Stimmung zur Folge hatte, es wurden einige Lieder angestimmt und man nahm alles etwas lockerer. Kurz nach 16.30 war ich dann an der Reihe. Die Tür öffnete sich, ich ging hinein und sah mehrere Polizisten in einem langen Gang. Als erstes wurden mir die Kabelbinden abgeschnitten. Der Polizist bemerkte natürlich, dass ich meine Hände frei hatte, daraufhin wurde ich als VIP bezeichnet. So sagte er zu einem Kollegen: „Das isch denn än VIP hä!“ Ich dachte mir, na toll das auch noch, doch anscheinend wahr es nur ein Scherz des Polizisten, denn ich bemerkte keinen Unterschied zwischen meiner Behandlung und die der anderen Fans die auch in diesem Gang waren. Nachdem ich abermals an die Wand beordert wurde und einmal mehr durchsucht wurde, wurde noch ein schönes Erinnerungsfoto von mir geschossen. Ich musste mein Alter bestätigen bevor ich weiter den Gang entlang laufen konnte. Dort wurde mir der Beutel mit meinen persönlichen Gegenständen abgenommen und es wurde abermals ein Foto geschossen, diesmal allerdings professioneller, nicht nur mit irgendeiner billigen Kamera, nein, ich kam mir vor wie bei einem Fotoshooting und ich war das Model. Als das Foto gemacht war, steckte man mich in eine etwa 8 mal 10 Meter grosse Zelle wo schon um die 60-70 andere sassen/lagen/standen. Sitzmöglichkeiten gab es keine ausser dem blanken Boden. Zwei Toiletten standen zur Verfügung und ein Waschbecken wo man etwas Wasser trinken konnte. Ca. 18.00 Nach rund eineinhalb Stunden auf dem blanken Boden kam die Nachricht durch, dass unser FCB gewonnen hatte. Die Stimmung liess sich nicht wirklich heben. Man ärgerte sich über das Geschehen und empfand es als unmenschlich und eher illegal. Dabei sei auch noch die Zusammensetzung der Fans in der Zelle erwähnt: Grösstenteils waren es 18-25 jährige Fans, doch es gab auch minderjährige, mich zum Beispiel. Und da war noch der 13 jährige Junge der ebenfalls seine Kollegen verloren hatte und niemanden kannte der in derselben Zelle war. Dieser wurde dann bald schon herausgeholt aus der Zelle. 18.45 Da ich noch nicht volljährig bin wurde ich schon früh (verhältnissmässig) herausgeholt. Ich dachte, jetzt gehe es wohl nicht mehr lange bis ich wieder draussen bin, wahrscheinlich gäbe es eine Befragung, die Eltern würden benachrichtigt, das wars dann. Doch so schnell ging es dann doch nicht. Die Zellentür wurde geöffnet und noch weitere drei Minderjährige kamen mit mir. Dabei durfte ich mit einem dieser drei neue Handschellen teilen, diesmal allerdings keine Plastikdinger mehr, sonder echte, metallene, wie sie sonst wirklicher Verbrecher erhalten. Wir wurden in ein anderes Gebäude auf dem Polizeigelände geführt, wo wir als erstes gleich mal wieder in eine Zelle gesteckt wurden. Diesmal allerdings hatten wir zu viert die Zelle für uns alleine, sie war auch dementsprechend kleiner (ca. 2.5 mal 2.5 Meter). Dort gab es dann auch wenigstens eine Bank wo man sich hinsetzen konnte. Man sagte uns es ginge nicht mehr lange... 19.00 Die ersten beiden durften aus der Zelle heraus und zur Befragung. Ich und der übriggebliebene durften noch eine Weile warten. Um 19.20 Uhr war ich dann an der Reihe. Es ging in ein Büro wo mich dann auch eine Polizistin zu den Geschehnissen befragte. Nach rund einer halben Stunde Befragung und vergeblichem Versuch meine Eltern zu erreichen liess man mich dann auch endlich gehen. Der Herr Polizist sagte auf Wiedersehen, in diesem Moment hätte ich platzen können, doch ich verkniff es mir. Ca. 20.00 ENDLICH DRAUSSEN! Nach rund etwa 5 Stunden Behandlung durch die Polizei, erlangte ich meine Freiheit wieder! Draussen standen einige andere bereits Freigelassene die noch auf ihre Kollegen warteten. Da viel mir ein, dass ich ja auch nicht allein nach Zürich gekommen war. Doch weil ich meine Kollegen bei der Pfefferspray-Aktion verloren hatte, wusste ich nicht ob sie auch festgenommen worden waren oder nicht und wenn ja, wie lange sie noch festgehalten würden. Deshalb beschloss ich mit meinen Zellengenossen zurück nach Basel zu fahren, wo wir dann etwa um 21.40 auch ankamen. Meine Überlegungen zu diesem Tag sind folgende:Die Polizei teilte den Medien mit, sie habe die Fans vorübergehend festgenommen, da sich im Extrazug Dutzende gewaltbereite Fans befänden. Nun frage ich mich allerdings, wieso war das Polizeiaufgebot schon von Anfang an so hoch? Woher wollten die Zürcher wissen, dass sich auf dem Extrazug gewaltbereite Fans befanden? Wieso hat uns die Basler Polizei dazu gezwungen den Extrazug zu nehmen? Meiner Meinung nach war die ganze heutige Sache schon längst geplant und perfekt durchgeführt! Die Polizei wollte einfach zeigen, dass sie uns in der Hand hat. Weshalb hätte sie sonst grundlos 500 grösstenteils friedliche Fans festnehmen sollen? Gruss, ein Knacki Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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