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Umfangreicher Blick in die Vergangenheit


Hawaii

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Für jeden ehrgeizigen Sportler steht das „Übertraining“ (nicht zu verwechseln mit der Superkompensation) als strikt zu vermeidendes Element im Trainingsplan.

Interessanterweise hat der GAK schon im Jahr 1903 auf diese sicherste Art der Formvernichtung reagiert.
So ist in einer Vereinsaussendung zu lesen:

Da die meisten Herren sich sowohl am Kurzstreckenlaufen, als auch am Kilometerlaufen beteiligen, so treten, um ein Übertraining hintanzuhalten, folgende Bestimmungen in Kraft:
Montag und Donnerstag: Kurzstrecken- und Staffettenlaufen.
Dienstag und Freitag Trabrennbahn* Langstreckenlaufen.
Außerdem bleiben Montag und Donnerstag besonders vorbehalten für Diskuswerfen, Steinstoßen und Springen
.“
 

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Was mir jetzt fast entgangen wäre: vor 100 Jahren (im Mai 1919) wurde der erste Lauf "Rund um den Grazer Schloßberg", v. a. auf Initiative des GAK-Leichtathleten, Funktionär (Obmann in der NS-Zeit, Ehrenpräsident) und späteren ASVÖ-Präsidenten Armin Arbeiter, durchgeführt. Er war als Werbelauf für 10er-Staffeln gedacht. Bis 1940 kam es bei den 18 Austragungen (1934 bis 1937 gab es keinen Wettbewerb) zu 17 Siegen einer GAK-Staffel. Mit Pausen wurde der Lauf dann bis 1969 ausgetragen. Die ersten Läufe veranstaltete der GAK noch selbst.

 

1929 gab es dann den 10. Sieg einer GAK-Staffeln - nur 1927 wurde der GAK vom Deutschen Sportverein Leoben geschlagen: http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=19290506&seite=7&zoom=33

 

W.

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Ehemaliger Spitzenathlet des GAK verunglückt bei einer Turnübung tödlich

 

Turnlehrer Professor OStR Egon Karf (*1914), einer der besten GAK-Leichtathleten und Schwimmer in den 1930er-Jahren verunglückt tödlich.

 

Einer der ganz Großen in der Grazer und steirischen Sportszene in den Jahren um 1930/1935 war ohne Zweifel Egon Karf. Für den GAK startend, errang er nicht nur zahlreiche Siege und Rekorde in der Leichtathletik. So lief er am 30.6.1935 als erster Steirer die 100 Meter unter 11 Sekunden (10,9 Sek.) und sprang am 13.9.1936 wiederum als erster Steirer über 7 Meter weit (7,01 m.).

Aber auch als Schwimmer und Wasserspringer errang er zahlreiche Erfolge.

Nach dem 2. Weltkrieg war er noch einige Jahre aktiv. Danach arbeitet er als Trainer und entdeckte u.a. Horst Mandl, den späteren international erfolgreichen Zehnkämpfer.

Karf erwarb sich ebenso als Taucher und Schiffsbesitzer einen Ruf. In der Pestalozzischule leitete er Kurse für das Kleine bzw. Internationale Schifffahrtspatent. Als
Besitzer des 19-Tonnen-Zweimasters "Monique" (Heimathafen Zadar) unternahm er oftmals Segelturns ins Ionische Meer.

 

Unglaublich dramatisch stellt sich sein Tod dar. Als er seinen Studenten (Pädak Graz) den richtigen Abgang mittels Salto beim Ringturnen zeigte, verhedderte er sich und zog sich beim Aufprall einen Genickbruch zu, an dem er noch an Ort und Stelle verstarb. Seine letzte Wohnadresse war die Willhelm-Raabe-Gasse 2 in Graz.

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Wer war eigentlich der ranghöchste Politiker, der jemals GAK-Mitglied gewesen ist?

Dr. Alfons GORBACH (*2.9.1898, +31.7.1972) lautet die schlichte Antwort.
Österreichischer Bundeskanzler von 1961 bis 1964 und GAK-Mitglied in den 1920/1930er-Jahren.

Darüber hinaus war er auch im Vorstand des Steirischen Fußballverbandes tätig.


 

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Wer war eigentlich der ranghöchste Politiker, der jemals GAK-Mitglied gewesen ist?

Dr. Alfons GORBACH (*2.9.1898, +31.7.1972) lautet die schlichte Antwort.

Österreichischer Bundeskanzler von 1961 bis 1964 und GAK-Mitglied in den 1920/1930er-Jahren.

Darüber hinaus war er auch im Vorstand des Steirischen Fußballverbandes tätig.

 

Noch eine Ergänzung zu Alfons Gorbach: er war von 1966 - als Nachfolger von Rupert Roth - bis zu seinem Tode 1972 im Übrigen auch 1. Präsident des Gesamt-GAK.

 

W.

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Obmann Direktor Roman Posch (*1882, +1961)

 

Obwohl Roman Posch erst im April 1904 eine offizielle Funktion beim GAK übernahm, taucht sein Name schon bei der allerersten Weihnachtsfeier des Grazer Athletiksport-Clubs auf. An diesem 19.12.1902 in der Steinfeld-Bierhalle (Herrengasse) sorgte er als „Zauberparodist“ zusammen mit Karl Markel für Verblüffung und gute Laune.

Ab 1904 wirkte er viele Jahre lang als Kassier und Schriftwart. Besonders engagierte er sich in der Fechtsektion sowie bei den Leichtathleten.

Um 1911/12 führte er auch die Geschäftsstelle des Illustrierten Österreichischen Sportblattes in Graz.

 

Als Verteidiger des GAK-Platzes in den Kriegsjahren 1914 bis 1918

Höchstwahrscheinlich war Roman Posch wegen seiner Augenverletzung frontuntauglich. Zumindest erfolgte keine Einberufung zur kämpfenden Truppe. So wurde er vom Militärkommando am Grazer Hauptbahnhof dem Paketdienst zugeteilt. Damit konnte Roman Posch seine gesamte Kraft der Erhaltung und dem Schutz des Sportplatzes in der Körösistraße widmen.

Mit Duldung und teilweiser sogar aktiver Unterstützung der steirischen Landespolitik repräsentierte Roman Posch im Alleingang den GAK in den Kriegsjahren 1914 bis 1918, da ja nahezu alle Funktionäre und Aktive im Feld standen.

 

Im Laufe des Jahres 1915 wurde Roman Posch zum Verteidiger des GAK-Platzes in der Körösistraße. Die Begehrlichkeit auf den Platz selbst war ja vor allem in den ersten Kriegsjahren immens. Auf der einen Seite drängte das Ältere Grazer Mühlenkonsortium als eigentlicher Platzbesitzer darauf, den Pachtvertrag mit dem GAK zu lösen. Auf der anderen Seite war das verständliche Bestreben der Grazer Bevölkerung auf jedem Fleckchen Grazer Erde Nahrungsmittel (Kartoffeln) anzubauen.

Als quasi „Alleinunterhalter“ berief er GAK-Sitzungen ein, übernahm als einziger Anwesender die wichtigsten Funktionen und erhielt damit zumindest am Papier den Verein Grazer Athletiksport-Klub am Leben.

 

Jung-Österreich

Schon im Kriegswinter 1915 gründete sich in Graz eine Organisation zur militärischen Erziehung der Mittelschuljugend. Binnen kurzer Zeit traten über 500 Mittelschüler dem steiermärkischen Landesverband "Jung-Österreich" des k.k. Reichsbundes der patriotischen Jugendorganisation in Österreich bei.

 

Nun kam Roman Posch ins Spiel. Zusammen mit dem Statthalter der Steiermark, Manfred Graf von Clary und Aldringen, stellte er den GAK-Platz für militärisch-sportliche Übungen zur Verfügung. Der Grazer Militärkommandant Feldmarschall Leutnant Erwin v. Mattanovich übernahm das Protektorat und so blieb der GAK-Platz eigentlich vom Zugriff des Mühlkonsortiums ebenso wie vom Anbau diverser Lebensmittel und weiterer Zweckentfremdung zunächst verschont.

 

Trickreich und erfolgreich

Posch griff im Jahr 1916 ganz tief in die Trickkiste und bat den Fechttrainer des GAK, Professor Emirio Tomazzoni, zusammen mit seinen Schülern Bajonettangriffe darzustellen. Gerade von diesen Bajonettkämpfen zeigte sich das hohe Militär begeistert und gewährte Roman Posch und dem GAK-Platz eine weitere Verschnaufpause.
Klarerweise konnten die Schüler nicht täglich ihre Kriegsübungen durchführen und bald war Roman Posch wieder in der Zwickmühle. Nun kam ihm aber neuerlich eine weitere grandiose Idee. Als Postbeamter in der Grazer Hauptpost war er auch am Rande mit dem "1. Alpenländischen Jagd-, Polizei- und Kriegshunde-Klub" vertraut, der seinen damaligen Vereinssitz in der Hauptpost hatte. Also wurde der Hunde-Dressurplatz ganz einfach und ohne viel Theater auf den GAK-Platz verlegt.

Daneben sorgte Posch auch dafür, dass Fahrübungen mit kriegstechnischen Fahrzeugen und militärisches Radfahren in der Körösistraße stattfanden.

 

Roman Posch stemmt sich gegen deutschnationale Ideologie beim GAK

Im Frühjahr 1920 fand wie alljährlich eine Jahreshauptversammlung des GAK statt und Obmann-Stellvertreter Albin Sorger-Domenig begrüßte zahlreiche Gäste, besonders aber den Grazer Vizebürgermeister Mag.pharm. Adolf Fizia („Hirschenapotheke“) sowie ranghohe Vertreter des Akademischen Sportvereines Graz.

Sorger-Domenig gab in seiner Rede bekannt, dass die Mitglieder des ASV Graz dem GAK beigetreten sind, da für sie keine Sportplätze mehr zur Verfügung standen. Der Mitgliederstand des GAK sei dadurch auf 341 geklettert, so Sorger-Domenig.

 

Auch Neuwahlen standen am Programm.

Adolf Fizia wurde zum Obmann gewählt, Dr. Leopold Böhm zum 1. Obmann-Stv., Dr. Busson zum 2. Obmann-Stv.


Allerdings begannen im Frühjahr 1920 auch unglaubliche Spannungen innerhalb des Vereines, denn die Anzahl der Verfechter der “deutschnationalen“ Ideologie
stieg stark an.

Autor Johannes Sachslehner bezeichnet in seinem Buch „1918: Die Stunden des Untergangs“ (Styria Verlag 2014) Adolf Fizia als „glühenden Deutschnationalen“.

Roman Posch und Emanuel Slama stemmten sich vereinsintern ganz massiv gegen diese Strömung, standen aber auf verlorenem Posten.

 

Ehrenmitgliedschaft

Für das Bravourstück zur Erhaltung des Sportplatzes wurde Roman Posch im Jahr 1922 zum Ehrenmitglied des GAK ernannt. Eigentlich war er damit der erste „echte Nichtsportler“, der Ehrenmitglied wurde.

Die feierliche Überreichung des Dekretes und der dazugehörigen Urkundenrolle (schwarz mit goldfarbenen Applikationen) fand allerdings erst am 21.9.1927 statt.

 

Und wieder Nachkriegsjahre für den GAK

In den schweren Nachkriegsjahren 1946 bis 1949 führte er als Obmann den schwer angeschlagenen GAK den Weg in geordnete Verhältnisse über. Unter seiner Obmannschaft fand ein großartiger sportlicher Aufschwung statt.

Nach seinem krankheitsbedingten Übertritt in den Ruhestand als Postoberoffizial in den späten 1930er-Jahren übersiedelte er von der Heinrichstraße 18 in die Heinrichstraße 41 und bewies als behördlich konzessionierter Realitätenvermittler wirtschaftliches Geschick.

 

Das Lebensende

Im März 1961 verstarb Roman Posch im 79. Lebensjahr. Der damalige Obmann Hofrat Dr. Konrad Reinthaler hielt am offenen Grab (St. Leonhard Friedhof) bewegende Worte und beschrieb Posch an diesem Gründonnerstag nicht nur als treuen Mentor der Aktivitas des GAK, sondern auch über viele Jahre hinweg als Seele des Vereines.

 

Sponsor des GAK

Familienmitglieder führten in den 1960er und 1970er-Jahren ein Pretiosengeschäft auf der rechten Murseite und unterstützten den GAK auch oftmals als kleinere Sponsoren.

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GAK-Marathonmann Simon Woisk

 

Die GAK-Lauflegende Ferdinand Friebe entdeckte den jungen Woisk, holt ihn zum GAK und war für sein Training in späteren Jahren verantwortlich.

 

Simon Woisk belegte in der Marathon-Jahresweltbestenliste 1926 mit 2:50:28 Stunden (aufgestellt am 26.9.1926 in Wien) den ausgezeichneten 24. Rang.

 

In dieser Liste für 1927 reichten seine 3:11:08 vom Wien-Marathon am 18.9.1927 aber nur  mehr für den 131. Rang.

 

1926 dürfte so und so sein Paradejahr gewesen sein, denn bei den Österreichischen Marathon-Meisterschaften belegte er den 2. Platz hinter dem Wiener Tuschek.

Höchstwahrscheinlich hat Woisk den Sieg etwas vergeigt. Viel zu langsam dürfte er angelaufen sein, denn die beiden Wiener Läufer Josef Franz und Franz Tuschek waren schon weit vorne, ehe Woisk erst so richtig Tempo aufnahm.
In seinem Windschatten hielt sich der Oberösterreicher Franz Kladevich auf und ließ sich vom GAK-Athleten ziehen. Sie überholten noch Franz, das war es aber schon. Woisk wurde 2. und Kladevich 3.

Inwieweit aber der Wind für diese ausgezeichnete Zeit von 2:50 verantwortlich war, lässt sich nicht mehr eruieren. Aber höchstwahrscheinlich schon, denn bei diesem Bewerb purzelten Rekorde und persönliche Bestzeiten im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Zeiten wurde entweder nie mehr erreicht oder erst viele (Trainings-)Jahre später.

Aufmerksam auf Woisk wurde die Wiener Laufszene als er im Frühjahr dieses Jahres den Wiener Helden-Lauf über 30 Kilometer in souveräner Manier für sich entscheiden konnte. Als Außenseiter gehandelt, hängte er nationale und internationale Elite ab und erreichte mit 2:12:44 Stunden eine phänomenale Zeit auf der schwierigen Strecke der Wiener Höhenstraße.

 

Kurios gestaltet sich aber ohne Zweifel die damals noch durchgeführten Österreichische Meisterschaften über 25 Kilometer. Jeder der drei aktuell Führenden hatte einen Radfahrer seitens des Veranstalters als quasi Orientierung gestellt bekommen. Lange befand sich Woisk an 2. Stelle, als er bei ungefähr 20 Kilometer dann ordentlich das Gaspedal durchdrückte und den Radfahrer anhielt schneller zu fahren, fuhr dieser auch schneller. Aber nicht Richtung Ziel, sondern nach Hause. Irgendwann bemerkte Woisk, dass er sich nicht mehr auf der Strecke befand und suchte sich selbst den Weg in Richtung Ziel. Als er sich dann gar nicht mehr auskannte, musste er Spaziergänger um den richtigen Weg fragen.

Er belegte schlussendlich noch den 4. Platz. Nach einem geharnischten Protest des GAK entschuldigte sich schließlich der peinlichst berührte veranstaltende Wiener Leichtathletikverband. Nachmessungen haben dann ergeben, dass Simon Woisk fast exakt 1,2 Kilometer Umweg lief.

 

Beruflich war Woisk in seiner Grazer Zeit beim Bundeheer als Zugsführer beschäftigt. Um 1930 fand er eine Anstellung bei der Wiener Post und wechselte dadurch auch zum Post SV Wien.

Tragisch war dann sein Tod. Beim Wintertraining für die Saison 1933 zog er sich eine Verkühlung zu, die dann in eine Grippe ausartete. Im Februar 1933 verstarb der beste Langstreckenläufer des GAK aller Zeiten daran.

 

Zum Gedenken an Simon veranstaltete der GAK über Jahre hinweg einen internationalen Simon-Woisk-Gedenklauf über 15,6 Kilometer. Auch beim Wien Marathon in diesen Jahren wurde ein Simon-Woisk-Gedenkpreis vergeben. Diesen Preis wurde dem Zweitplatzierten in der Gesamtwertung überreicht.

Auch zu Gedenkläufen in Wien kam es , allerdings nur für Staffeln über 3x10 Kilometer. Start war in der Laxenburger Allee beim Kilometerstein 5, Ziel in Hennersdorf.
 

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Ing. Karl Arnoldi jun. (geb. um 1900 in Wien)

Die Familie
Großvater und Bauunternehmer Ing. Leo Arnoldi sowie Vater Ing. Karl Arnoldi waren federführend bei wichtigen Straßen- und Eisenbahnprojekten um 1890/1900 in Österreich beteiligt. Auch beim Bau der Wiener Hochquellenleitung bewies sich das Bauunternehmen Arnoldi ( Wien XIX, Peter-Jordan-Straße 74). In Anbetracht seiner Verdienste wurde Karl Arnoldi sen. auch Kaiser Franz Joseph vorgestellt.

 

Arnoldi brachte den Eishockeysport nach Graz

„Unser“ Arnoldi kam etwa um 1925 von London nach Graz, um an der Technischen Hochschule Graz zu studieren. Schon bald trat der Eishockeyverrückte dem GAK bei und
verdrehte mit diesem Sport zahlreichen Sportlern den Kopf. Wobei die Leichtathleten den Hauptbestandteil der Spieler bildeten.

Arnoldi selbst erlernte den Sport bei den Londoner Lions.

Somit sprang der Funke auch auf die GAK-Funktionäre über und im Jänner 1926 wurde die Eishockeysektion des GAK gegründet (Sektionsleiter war Hermann FRITZ).

 

Zunächst galt es einmal technische Probleme zu lösen. Es gab schon zu dieser Zeit in Graz nur wenige Eisflächen auf denen Hockey gespielt werden konnte. Zunächst bot sich in der Schützenhofgasse ein kleiner Platz an, dann wich man zum Teichhof in St. Peter aus. Am oftmals frequentierten Hilmteich waren die Platzverhältnisse so mickrig, dass  auch nicht mehr als ein Geschiebe zustande kam. Also ging es mehrmals zum Thaler See, hatte dort aber so gut wie keine Zuseher.

Dann sprach die Stadt Graz auch noch ein Hockeyverbot am Hilmteich aus. Erst nach einem energischen Einschreiten von Klubobmann Hofrat Krodemansch bei Vizebürgermeister Pertassek nahm man das Verbot zurück.

 

Nachdem Arnoldi sein Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, ging er wieder nach Wien zurück. Er spielte dort noch bei einigen Vereinen, ehe er seine aktive Karriere beendete und nur noch als Schiedsrichter fungierte. Im Jahr 1930 erfolgte seine Wahl zum Rechnungsprüfer des Österreichischen Eishockeyverbandes.

 

Beruflich scheint es nicht so toll gelaufen zu sein. Arnoldi versuchte sich mehrmals mit der Planung und Umsetzung spektakulärer Straßenbauprojekte, konnte aber keines umsetzen. Noch vor dem 2. Weltkrieg nahm er daher eine Anstellung bei Semperit in Traiskirchen an.

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Dieser Blick in die Vergangenheit der Grazer Sportszene zeigt wie eng verwoben die damaligen Vereine waren. So war es nicht ungewöhnlich, dass ein-
und dieselbe Person bei unterschiedlichen Sportvereinen als Obmann bzw. in einer führenden Leitungsposition tätig war. Bei diesen Personen handelte es
sich vowiegend um Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und um Wirtschaftstreibende.

 

Es war eine Zeit des großen Umbruches in der Grazer Sportszene. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde Sport vorwiegend in Turnvereinen und
Schwerathletikvereinen (Ringen, Gewichtheben) betrieben, diese schotteten sich allerdings gegenüber den aufkommenden Sportarten (Fußball, Lawn-Tennis, Leichtathletik, Radsport, Motorsport und Flugsport) mehr oder weniger strikt ab. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis die Grazer Jugend ihre eigenen Vereine gründeten.

 

Sie befreiten sich von einengenden Turntraditionen und forderten individuelles Sportvergnügen, moderne Ballspiele und Freiluftsport abseits von Turnfesten. In den folgenden Jahren war es im steirischen Sport nahezu ausschließlich der GAK, der neuen Sportarten und neuen Trainingsmethoden offen gegenüberstand.
Ohne Zweifel geschahen in der Euphorie des schnellen Wachstums des GAK auf Funktionärsebene und bei den Aktiven teilweise auch grobe Fehler und
Fehleinschätzungen. Galt der GAK auch nach Ende des 1. Weltkrieges als vermögender Verein, so waren um 1926/27 teils drastische Sparmaßnahmen notwenig,
um das Überleben des Vereines garantieren zu können. Zu schnell wuchs der Verein in infrastruktureller Hinsicht. 

 

So homogen der Verein in diesen beiden Jahren nach außen wirkte, so heterogen war er in dieser Zeit im Innenverhältnis. Zu den finanziellen Problemen gesellten sich Zerwürfnisse der Funktionäre untereinander und auch durch die stete Steigerung der Mitgliederzahlen kam es unter den Aktiven zu Spannungen.
 

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  • 2 Wochen später...

Am 25. Juni 1919 wurde in feierlicher Weise der Sportplatz des Deutsch-alpenländischen Fußballverbandes am Grazer Lazarettfeld eröffnet.
In Anerkennung  der vom Deutschen Sportclub Graz geleisteten Herstellungsarbeiten wurde diesem vom Verbandsvorstand das Eröffnungsspiel zugesprochen. Als Gegner suchte man sich den Grazer Athletiksport-Klub aus.
Zunächst hielt Verbandsobmann Albert Gaischeg* mit einer kurzen Ansprache auf die Bedeutung der Sportplatzeröffnung für den Grazer Fußballsport hin.

 

Das Spiel selbst verlief einseitig, stand es zur Pause doch schon 3:0 für den GAK.
Da keine der beiden Mannschaften ihre besten Spieler stellte, verlor das Match nach der Pause zunehmend an Tempo. Dem DSG Spieler Suzzanetz gelang in der 70. Minute der Ehrentreffer, der jedoch nicht wesentliches am Endstand von 4:1 änderte.

Als Schiedsrichter fungierte Franz Dietrich**.

 

Aus der Rubrik „GAK-Fans wissen mehr“:

* Albert Gaischeg spielte einstmals beim GAK und war bei uns auch Funktionär

** Franz Dietrich GAK-Sportler (Schwimmen, Fußball etc.), Ehrenmitglied und Funktionär
 

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Herbert Jenull spielte nach dem 1. Weltkrieg Fußball in den Jugendmannschaften des GAK und bewies sich außerdem bei vielen Veranstaltungen als ausgezeichneter Leichtathlet im Dress der Reds.

Er studierte erfolgreich Rechtswissenschaften in Graz, wechselte danach Mitte der 1920er-Jahre beruflich nach Berlin.

 

Zusammen mit seiner Tanzpartnerin Gerti Hepprich wurde er mehrmals Deutscher Meister, Europameister und im Juni 1929 im englischen Blackpool schließlich Tanzweltmeister in den Standardtänzen* der Profis.

 

* In der „Great Conference" der britischen Tanzlehrer am 14.4.1929 wurde für die Tänze Onestep, Slow, Tango und Waltz ein "Standard" festgelegt. Im deutschen Sprachgebrauch als Standardtänze bekannt, in England als „Modern Dance“.

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  • 2 Wochen später...
  • 3 Wochen später...

2020 jährt sich übrigens zum 70. Mal die Gründung unserer Basketballsektion 1950, die heute als GAK-Kangaroos weiterhin im steirischen Basketballsport mitmischt. Lt. Zeitungsmeldungen wurde schon 1948 die Gründung angekündigt. Treibende Kraft bei der Gründung war u. a. Prof. Alfred Grengg (auch ein erfolgreicher GAK-Feldhandball, u. a. Staatsmeister 1946 und späterer GAK-Präsident)

 

Der GAK ist steirischer Serien- und Rekordmeister bei den Herren (19 x) und den Damen (16 x), die Herren waren Gründungsmitglied der Staatsliga 1959 und spielten bis 1972 größtenteils in den ersten beiden österreichischen Ligen. Die Damen waren zwischen 1981 und 2010 in den beiden höchsten nationalen Ligen (davon 16 Jahre in der Staatsliga A/1. Bundesliga). Leider musste aus finanziellen Gründen 2010 der Rückzug aus dem nationalen Basketball erfolgen. Seitdem gibt es auch keine Kampfmannschaft bei den Damen mehr, aber sehr erfolgreiche Mädchen im steirischen Ligenbetrieb.

 

Die Herren spielen heute in der Landesliga und mit der zweiten Mannschaft in der 1. Klasse und waren zuletzt 2017 steirischer Cupsieger.

 

Weitere Jubiläen:

 

1960 nahm der erfolgreichste Einzelsportler des GAK, der seinerzeit schnellste Krauler Österreichs, Gert Kölli erstmals an den Olympischen Spielen (Rom) teil, wiederholte die Teilnahme vier Jahre später in Tokio (gemeinsam mit der GAK-Schwimmerin Uschi Seitz) - vielleicht hat 2020 wieder ein GAK-Athlet die Chance auf eine Olympiateilnahme, nämlich Wasserspringer Dariush Lotfi. Bisher waren acht GAK-Sportler Olympioniken!

 

1970, jenem Jahr, in dem alle Mannschaftssportarten des GAK in der jeweils höchsten österreichischen Liga vertreten waren (Fußball, Eishockey, Tennis Damen und Herren, Basketball, Wasserball) gewann die GAK-Wasserballmannschaft, unter der Führung des schon oben genannten Gert Kölli, erstmals als Verein außerhalb von Wien den österreichischen Staatsmeistertitel und wiederholte dies 1971. Leider war dann dieses erfolgreiche Kapitel der Vereinsgeschichte auch schon zu Ende und die Mannschaft wechselte geschlossen zum ATSE und setzte dort seinen Siegeszug bis Anfang der 1980er-Jahre fort. 1970 waren übrigens ein Teil unserer Wasserball bei der Europameisterschaft engagiert, nach 49 Jahre Pause war mit Dariush Lofti 2019 wieder ein GAK-Sportler bei den europäischen Wettkämpfen mit dabei.

 

1980 wurde der erstmalige Vizemeistertitel in der Fußballmeisterschaft nur knapp verpasst.

 

Zwischen 1990 und 1995 musste der GAK für fünf Spielzeiten in die zweite Liga absteigen.

 

2000 gewann der GAK zum zweiten Mal den österreichischen Fußballcup. Insgesamt stehen 4 Siege zu Buche.

 

2010 war erstmals seit 1947 keine GAK-Tennismannschaft in der Allgemeinen Klasse in einer österreichweiten Liga. Die Herren spielten von 1947 bis zum freiwilligen Rückzug 2006 durchgehend in der Staats- bzw. Bundesliga und wurde insgesamt 6 Mal österreichischer Meister (1938 - 40, 1989, 1991, 2002), die Damen spielten von 1951 bis 1977 überwiegend bzw. zwischen 2003 und 2009 in der Staats- bzw. Bundesliga. Seit dem Wiederaufstieg 2015 spielen die Damen jetzt wieder durchgehend österreichweit und 2020 wieder in der 1. Liga!

 

W.

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Mag. Adolf Bischofberger (*1900 in Ottensheim, + 30.6.1986 in Bad Vöslau)

Im Jahr 1913 bekam sein Vater Adolf sen. eine Anstellung in Deutschlandsberg zunächst als Lehrer an der Mädchen- und Bubenvolksschule, der er später auch als Direktor vorstand.

Schon bald folgten auch die Beförderung zum Bezirksschulinspektor (1913 bis 1923) sowie die Ernennung zum Regierungsrat. Für den Bezirk Deutschlandsberg  erwarb sich Bischofberger darüber hinaus bleibende Verdienste als Kartograph, der Generalkartenblätter mit den Höhenprofilen sowie Spezialkartenblätter (1:75.000) anfertigte. Auf seinen Übertritt in den Ruhestand 1923 folgte auch ein Wohnortwechsel von Deutschlandsberg nach Graz (Grillparzerstraße 45).

 

Auch seine Söhne Adolf und Friedrich zogen nach Graz, Tochter Elisabeth heiratete am 7.8.1913 Dr. Ignaz Purkarthofer, Lehrer für Geograpie und Geschichte in Pula.
Gemeinsam bezogen sie dort eine Wohnung in der Via Giulia 7. Ignaz Strutz, der Großvater des Bräutigams war übrigens zu dieser Zeit Bürgermeister von Deutschlandsberg.

Die beiden Söhne traten um 1920 dem GAK als Leichtathleten und Feldhandballer bei. Ab etwa 1923 übernahmen sie auch Funktionärsaufgaben im GAK sowohl bei den Leichtathleten als auch in der Handballsektion.

 

Adolf begann das Studium der Pharmazie, das er auch erfolgreich um 1930 abschloss. Neben dem Studium leitete er um 1925 einige Jahre lang jeden Dienstag das Training der Leichtathleten des GAK.

Seine große Leidenschaft war allerdings das Bergsteigen. So trat Adolf Bischofberger bereits 1922 dem Österreichischen Alpenklub bei (Mitgliedsnummer 9). Rasch reichte sein Bekanntheitsgrad über die Grenzen der Steiermark hinaus, nach einigen Jahren war sein Name auch international bekannt. Vor allem Erstbesteigungen der schwierigsten Routen im Hochschwabmassiv zusammen mit Fritz Sikorovsky und Raimund Schinko sorgten für Furore. Aber auch im Dachsteingebiet, am Glockner und im Ausseerland unternahm er Erstbegehungen.

 

Im Krieg holte sich Bischofberger eine schwere Arthrose, die ihm nach dem Krieg das Extrembergsteigen unmöglich machte. Erst im Alter von 60 Jahren eröffnete Bischofberger ein neues Kapitel in seinem Bergsteigerleben. Als Apotheker mit dem Umgang von „Wundermitteln“ vertraut, war es ihm dann möglich noch einige Jahre seinem Hobby nachzugehen.

Für Aufsehen sorgte er 1965 mit einer spektakulären Rettungsaktion in der Südwand des Grundlseer Reichenstein, als er einen abgestürzten Bergkameraden im Alleingang aus dem Fels holte.

Schon schwer von seiner Gelenkskrankheit gezeichnet, übersiedelte er um 1980 von der Grazer Nibelungengasse 26 in ein Pensionistenheim nach Bad Vöslau. Einer der größten österreichischen Bergsteiger und auch ehemaliger GAK-Funktionär starb dort am 30.6.1986.

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Dass der GAK ja im Feldhandball bei den Männern bis in die 1950er-Jahre österreich- und steiermarkweit führend war, viele Teamspieler stellte und 1936 bei Olympia auch zwei Spieler (Walter Reisp, Franz Brunner) bei der Silbermedaille beteiligt waren, ist ja hinlänglich bekannt.

 

Aber auch bei den Frauen waren die Leistungen beachtenswert: 1937 und 1949 kamen die GAK-Damen jeweils in das Finale der österreichischen Staatsmeisterschaft und stellten für die WM 1949 in Budapest mit Erika Hösch (das könnte auch eine erfolgreiche Tennisspielerin sein - vielleicht weiß da jemand mehr? - andere Quellen sprechen von Anni Hösch ...) und Grete Sulzbacher (später auch eine erfolgreiche Leichtathletin in der ab 1949 wieder erstarkten GAK-Sektion) zwei Spielerinnen.

 

Dazu einige kurze Zeitungsmeldungen: 

 

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=obs&datum=19490810&query=text:%22GAK%22&ref=anno-search&seite=3

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dwp&datum=19490824&query=text:%22GAK%22&ref=anno-search&seite=5

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=awi&datum=19490922&query=text:%22GAK%22&ref=anno-search&seite=4

 

Man wird immer wieder überrascht und man lernt nie aus ...

 

[update] Österreich wurde als Titelverteidiger diesmal Zweiter, allerdings ist der Status dieses Turniers als Weltmeisterschaft unklar:

 

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=vow&datum=19490929&query=text:%22Handball+Weltmeisterschaft%22&ref=anno-search&seite=4

 

W.

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Das Klublokal

In den Anfangsjahren des Grazer Athletiksport Klubs wechselte das „Clublokal“ mehrmals. Zunächst traf man sich jeden Mittwoch im Grand-Hotel Wiesler, dann ab 1904 in der Schwechater Bierhalle, um schließlich im Mai 1904 in den Thonethof (Herrengasse) zu wechseln.
Eine große Rolle in diesen Jahren spielte aber auch das Cafe Kaiserhof (Kaiserfeldgasse/Herrengasse) für den jungen, aufstrebenden GAK.

Nun ist kaum Literatur über den Kaiserhof im Internet zu finden, allerdings gibt es in den damaligen Zeitungen doch einige Hinweise. Eröffnet wurde das
Cafe Kaiserhof am 16.10.1896 im damaligen Gebäude der „Bezirkssparcasse Umgebung Graz“. Cafetier Karl Tanzer konnte aus diesem Anlass die Grazer Prominenz begrüßen. So zum Beispiel Bürgermeister Dr. Portugall, Brigadier v. Sztankovitsch, Statthaltereirath Dr. Ruß und viele andere Damen und Herren der feinen Gesellschaft.
Bei „delicatem Imbiss mit Wein, Champagner und Bier“ wurde vor allem  Architekt Theyer gefeiert.

GAK-Gründungsmitglied Karl Markel führte 1909 vor dem Cafe Kaiserhof erstmals Rollschuhe in Graz vor.

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