Zum Inhalt springen

Hannes Weninger im Sport1.at Interview


halbzeitpause

Empfohlene Beiträge

Sport1: Herr Weninger, das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte geht mit einem wahren Paukenschlag zu Ende.

 

Hannes Weninger: Richtig! Wir hoffen, dass wir erstmals in der Geschichte des GAK in die 3. Runde des UEFA-Cups aufsteigen. Das ist das erklärte Ziel. Alles andere wäre nicht professionell.

 

Sport1: Der Aufstieg als Krönung eines Traumjahres?

 

Weninger: Das wäre das Tüpfelchen auf dem i und nach der nicht optimal verlaufenen Herbstsaison wäre es ein schöner Abschluss.

 

Sport1: Von der Ausgangsposition her könnte auch ein Remis reichen. Aber Trainer Schachner lässt vermutlich voll auf Sieg spielen, oder?

 

Weninger: Es ist ein Ding der Unmöglichkeit auf Remis zu spielen. Wir dürfen uns gar nicht auf Rechenspiele einlassen. Es gibt das Sprichwort: "Hilf die selbst, dann hilft dir Gott." Also verlassen wir uns nicht auf andere, das geht meistens schief. Aber natürlich werden wir wissen, wie es in Glasgow steht.

 

Sport1: Es gibt zurzeit vermutlich angenehmere Gegner als Alkmaar.

 

Weninger: Die haben seit 20 Spielen nicht verloren, haben seit Anfang Oktober jedes Spiel gewonnen. Leichte Gegner gibt es heute überhaupt nicht mehr, trotzdem bin ich der Meinung, dass unsere Mannschaft - mit Ausnahme des Liverpool-Heimspiels - auf internationaler Ebene bis dato immer Top-Leistungen abgerufen hat. Mit diesem Bewusstsein kann die Mannschaft mit breiter Brust ins Spiel gehen. Wenn sie sich ans taktische Konzept des Trainers hält, wenn sie mit Leidenschaft agiert, wenn sie mit diesem tollen Publikum im Rücken agiert, dann trau ich ihr alles zu! Nur muss die Mannschaft einmal so agieren, dass der Funke vom Platz aufs Publikum überspringt und nicht umgekehrt. Das Gras muss brennen, damit der 12. Mann die Partie entscheidet!

 

Sport1: Sie haben die Kluft zwischen den internationalen und nationalen Leistungen angesprochen. Wie erklären Sie sich das?

 

Weninger: Der GAK war auch in der Liga in keiner Partie die schlechtere Mannschaft. Die Leistung war teilweise besser als im Meisterjahr, nur spiegelt sich das nicht in den Punkten wieder, weil die Mannschaft zu wenig konsequent war und zu wenig auf den Endzweck ausgerichtet war. Aber wenn man Meister und Cupsieger wird und mit der zu 95 Prozent gleichen Mannschaft in die nächste Saison geht: Wie soll man dann den Erfolg toppen? Wie sollen sich unsere Nationalspieler bei Highlights wie England für GAK gegen Mattersburg top motivieren? Das geht einfach nicht! Jeder, der selbst gespielt hat, weiß das.

 

Sport1: Was wäre des Rätsels Lösung gewesen?

 

Weninger: Wir hätten drei absolute Qualitätsspieler dem Kader hinzufügen müssen. Das wussten der Präsident, der Trainer und ich. Wir hatten aber nicht die finanziellen Möglichkeiten. Deswegen wussten wir, was auf uns zukommt.

 

Sport1: In der Premiere-Sendung "Talk und Tore" haben Sie von "Dienst nach Vorschrift" bei den Spielern und dem Fehler, sich nur auf internationale Ereignisse zu konzentrieren, gesprochen. Ist das eine Folge der fehlenden Blutauffrischung?

 

Weninger: Absolut! Mit Skoro und Plassnegger haben wir zwar zwei Leute geholt, aber ein Qualitätsspieler wie Sionko war nicht 1 zu 1 zu ersetzen. Sionko war ein Glücksfall, der uns gratis zur Verfügung gestellt wurde, damit er sich in die Auslage spielen kann. Die Mannschaft ist um nichts schlechter als letztes Jahr, aber es fehlen ein paar Prozentpunkte. Zum Beispiel auch bei der Ausführung von Standardsituationen. Mit Dienst nach Vorschrift meinte ich, dass die Spieler alles machen, was der Trainer sagt. Nur: Mir fehlt die Eigendynamik! Ein Spieler muss am Platz selbständig spielen. Wenn er sich diese Selbständigkeit nicht im Training in jeder Sekunde aneignet, kann er sie am Platz auch nicht ausüben.

 

Sport1: Sie haben sich die Mannschaft unlängst lautstark zur Brust genommen. Glauben Sie, dass sie noch ein paar Prozentpunkte herausgekitzelt haben?

 

Weninger: Das mache ich nicht an meiner Rede fest. Man hat den Spielern aber einmal die Augen öffnen und auf die Pflichten als Profi hinweisen müssen. Die Trainer leisten tagtäglich hervorragende Arbeit, nur war es notwendig, diese Punkte anzusprechen. Ich trage es schon länger mit mir herum, nur war ich leider längere Zeit im Spital, deswegen ist die Aussprache erst vor einer guten Woche gewesen.

 

Sport1: Wird es im Winter Verstärkungen geben? Es sind ja einige Namen wie Ibertsberger, Weissenberger oder einige Zeit sogar Schopp im Gespräch?

 

Weninger: Absolut unmöglich! Die beiden Erstgenannten sind erst im Sommer ablösefrei. Wir sind nicht in der Lage, irgendeinem Verein eine Ablöse zu zahlen. Das heißt Ibertsberger und Weissenberger sind erst ab Sommer ein Thema - aber dann absolut. Im Winter müsste ein Glücksfall wie Sionko kommen. Wenn eine Agentur einen Spieler bei uns unterbringen will, um ihn fürs Ausland interessant zu machen, können wir darüber reden. Sonst wird im Winter nichts Großartiges passieren. Bei unseren Altlasten ändert auch ein Aufstieg nichts daran.

 

Quelle: http://www.sport1.at/coremedia/generator/id=2818942.html

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...