Posted 24 April 2006 - 18:12 PM
Kartnigs Chaos
Dass Hannes Kartnig am Verein SK Sturm selbst nichts liegt, sondern nur an seiner eigenen Eitelkeit, hat er wohl durch seine Aussagen in den letzten Wochen immer wieder bekräftigt (Zitat: "Wenn ich weiter beflegelt werde, haue ich den Hut drauf, dann kann Sturm in der Landesliga kicken")!
So wie eine Aufzählung von Gräueltaten liest sich eine kurze Bilanz der Kartnig-Ära, die erfolgreich begann, bedingt durch Größenwahn und Charakterlosigkeit im Chaos endet: Durch Zufall (persönliche Freundschaft mit Heinz Schilcher) kam Ivan Osim zu Sturm und verhalf kraft seiner Trainerpersönlichkeit und der zum damaligen Zeitpunkt noch geordneten Vereinsstrukturen zu einem einzigartigen sportlichen Höhenflug. In diesen Zeiten versprach Kartnig ein Trainingszentrum inklusive Halle in Messendorf, das "alle Stückln" spielt. Zu diesem Behufe folgten mehrfache Exkursionen nach Holland, Deutschland etc. (auf Vereinskosten, versteht sich); Modelle wurden vorgestellt, die Fans und die Presse belogen. Das Trainingszentrum wurde nie gebaut, 2006 ist Messendorf eine ungepflegte, desolate Gstättn, die kaum mit verkommenen Gemeindespielplätzen Schritt halten kann.
Kartnig versprach den Ausbau bzw. die Renovierung des Sturmplatzes. 2005 hat die Stadt Graz die bis dahin wohl traditionsreichste Fußballarena Österreichs auf Gottes Gnaden dem Verein gegen Verzicht der schuldig gebliebenen Kommunalsteuer abgenommen (geblieben sind schöne Kindheitserinnerungen und ein Hauch von Sozialromantik).
Kartnig kaufte Luxusbusse, die wie Osim treffend feststellte "keine Tore schießen können", er hat viele Weltreisen auf Kosten des Vereins unternommen, um Spieler im südamerikanischen Raum und sonst wo zu beobachten und verpflichten. Gekauft wurden Nieten wie Badia, Bochtler, Babalade, Pregelj, die nie oder kaum gespielt haben. Der Gipfel war die Verpflichtung von Amoah (mit irreparablen Kniegelenksschaden) um 50 Millionen Schilling.
Sturm liefen zu den goldenen Champions League-Zeiten die talentiertesten Grazer Jungfußballer zu. Mit dem totalen, von Kartnig verschuldeten, Niedergang werden diese nunmehr vom Verein ausgebildeten Talente nach und nach wie das Familiensilber verschleudert. Kartnig inszenierte aus einer übersteigerten Darstellungssucht heraus barock anmutende Feste im Schloss Eggenberg, auf dem Pogusch, veranstaltete pompöse Weihnachtsfeiern auf Vereinskosten. Er behauptete immer, alles aus seiner Tasche bezahlt zu haben. Wo doch jeder halbwegs gut Informierte in Graz weiss, dass Kartnig über kein Barvermögen verfügt, er kürzlich erst einer Taschenpfändung auf offener Straße unterzogen wurde. Als ihm Osim zu teuer wurde, hat Kartnig ihn mit Hetz- und Mobbing-Aktionen solange zermürbt, bis dieser das Handtuch warf.
Es ist also eine Riesensauerei und Lüge, wenn Kartnig behauptet, er müsse, um die Lizenzierung zu schaffen wieder in die eigene Tasche greifen, gleichzeitig aber laut um finanzielle Hilfe schreit! Als total (seit vielen Jahren) angefressener und enttäuschter Sturmfan spreche ich im Namen vieler und erwarte in der Causa Kartnig einen echten, vom Gedanken der Wahrheitsfindung geprägten objektiven Journalismus, dem an einem Stück Sport- und Kulturgeschichte der Stadt etwas am Herzen liegt!
Manfred Götz, Graz