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Hartberger Fußballverein braucht dringend Geld
Der Fußballverein TSV Hartberg kracht wirtschaftlich. Jetzt soll die Stadtgemeinde Hartberg mit einer sechsstelligen Notförderung helfen. Für Anfang Oktober wurde dazu ein Sondergemeinderat angesetzt.
Der TSV Hartberg zeigt sportlich großen Einsatz, ist wirtschaftlich jedoch in Schieflage geraten
Foto © Gepa/RoittnerDer TSV Hartberg zeigt sportlich großen Einsatz, ist wirtschaftlich jedoch in Schieflage geraten
Der Fußballverein TSV Hartberg ringt offenbar wirtschaftlich mit beträchtlichen Schwierigkeiten. So hat der Vereinsvorstand im Rathaus um finanzielle Hilfe angeklopft, Bürgermeister Karl Pack (VP) hat dazu für 9. Oktober einen Sondergemeinderat angesetzt.
Bisher wurde die sensible Causa sehr diskret behandelt, sportlich hat der Verein in der Meisterschaft soeben wieder Tritt gefasst. Die Probleme scheinen aber gravierend, dem Vernehmen nach benötigt der TSV über die jährliche Gemeindeförderung von 112.000 Euro hinaus eine weitere niedrige sechsstellige Summe. Dem Stadtrat soll man in einer eilig zusammengetrommelten Sitzung am Sonntag bereits einen wirtschaftlichen Sanierungsplan vorgelegt haben. TSV-Obmann Jürgen Rindler bestätigt das Ansuchen, will jedoch keine Details preisgeben. "Wir müssen die Sitzung abwarten."
Stadion
Politisch kommt es für die Hartberger Politik jetzt dick. Erst im Juni hatte das Plenum unter Protest der Grünen den Beschluss gefasst, das Stadion um 1,45 Millionen Euro mit Hilfe von Landesförderungen auszubauen. Teils um Anforderungen der Liga zu erfüllen, teils um die Anlage zu modernisieren. Dieses Paket landet nun ebenfalls im Sondergemeinderat, wie Pack bestätigt. Interessant ist dabei, dass die VP-FP-Regierung den Grünen im Juni noch erklärt hatte, dass man Ligaerfordernisse und Modernisierung technisch keinesfalls trennen könne - nun erwägt man offenbar doch, "nur" die Liga zu bedienen und den Rest zu vertagen, bis die Zukunft des Vereines klar ist.
Aus den Reihen der Opposition tönt die Forderung, der TSV habe alle Bücher offenzulegen, in der "Führungscrew" müssten Änderungen folgen. Pikant: Auf der Homepage des TSV-Fußball wird just Pack als Präsident des Vereines ausgewiesen - was dieser bestreitet. "Ich bin kein Fußballpräsident." Er sei Präsident des Gesamt-TSV, die Fußballer seien unabhängig. Die Opposition wittert freilich bereits Befangenheit.
VIP
Böses Blut gibt es zwischen den Grünen und Pack. Dass sich Grünen-Stadtrat Christoph Wallner jüngst bei LH-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer "erkundigt" hat, ob dieser wirklich einen Ausbau des VIP-Bereiches fördern wolle, brandmarkt Pack als Nestbeschmutzung. Wallner seinerseits fordert nun Aufklärung in Sachen TSV. Der Stadionumbau müsse ausgesetzt werden.
THOMAS PILCH
1 Lesermeinung:
Die eigentliche Frage ist: Was hat Hartberg in der zweithöchsten österr. Spielklasse zu suchen? Noch interessanter: Es gab eine Lizenzierung durch die Bundesliga - und grünes Licht. Und jetzt, nur wenige Wochen nach Meisterschaftsbeginn, braucht der Verein schon eine sechsstellige "Finanzspritze"? Kann mir jetzt jemand erklären, wie und womit hier budgetiert wurde?
In diesem Fall darf jetzt nichts geheim bleiben, da es um Geld der Hartberger Bevölkerung geht. Bücher auf den Tisch, alle Zahlen offen legen und schön brav hinterfragen, warum das budgetierte Geld nicht einmal für die ersten drei Monate in dieser Saison reichen. Dass bei diesem Verein viele Amateure am Werk sind, hat man ja mit der Verpflichtung eines Trainers bewiesen, der nach einem Monat wegen sprachlicher Differenzen wieder entlassen wurde... Eigentlich müsste man ja fragen, in welcher Sprache man sich damals überhaupt auf einen Vertrag einigen konnte...