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WM 2018/2022


Redneck

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Doppelvergabe als Premiere

 

Der Weltfußballverband (FIFA) hat am Donnerstag in Zürich die Veranstalter der beiden WM-Endrunden 2018 und 2022 bekanntgegeben. In acht Jahren werden die Titelkämpfe in Russland stattfinden. 2022 hat sich Katar als Austragungsort durchgesetzt.

 

Russland setzte sich dabei gegen England sowie die gemeinsamen Bewerbungen von Spanien/Portugal sowie von den Niederlanden und Belgien durch. Mit den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi findet vier Jahre zuvor ein weiteres sportliches Großereignis in Russland statt. „Lasst uns zusammen Geschichte schreiben“, erklärte Russlands Vizeregierungschef Igor Schuwalow. Premier Wladimir Putin hatte angekündigt, bei einem Sieg nach Zürich zu reisen und sich „mit Vergnügen“ mit dem Exekutivkomitee der FIFA zu treffen.

 

Katar erhielt den Vorzug vor den Bewerbungen aus den USA, Australien, Japan und Südkorea. Mit seiner Kandidatur um die Olympischen Spiele 2016 war der Wüstenstaat noch in der Vorausscheidung gescheitert. „Danke, dass Sie an uns glauben, an den Wandel glauben“, sagte Bewerbungschef Scheich Mohammed bin Chalifa Al-Thani und kündigte an: „Wir werden Sie nicht enttäuschen. Wir sind bereit, Sie werden stolz sein - das verspreche ich Ihnen.“

Viel Arbeit für die Ausrichter

 

Beide Ausrichter müssen allerdings in den kommenden Jahren noch riesige Herausforderungen angehen. Die großen Distanzen zwischen den geplanten 13 Spielorten in Russland gelten als Problem, zumal die Flug- und Zugverbindungen schlecht sind. Von den geplanten 16 Spielstätten müssen 13 neu gebaut oder komplett umgebaut werden. Die veranschlagten Gesamtkosten liegen bei 3,82 Milliarden Dollar.

 

Russland hatte der FIFA im Falle des Zuschlags für die WM 2018 satte Millionengewinne in Aussicht gestellt. Russlands Sportminister Witali Mutko erklärte, dass aus der Wirtschaft über eine Milliarde Dollar in das Sponsoring der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi investiert worden seien. Da der Fußball in Russland die Sportart Nummer eins sei, könne man im Falle der WM-Vergabe in das Riesenreich mit noch höheren Zuwendungen rechnen.

 

Geld spielt für die Scheichs in Katar keine Rolle. Von den sieben Spielorten in dem kleinen Land am Persischen Golf liegen fünf im Umkreis von 25 Kilometern - es wird damit eine WM der kurzen Wege. Geplant sind zwölf Spielstätten, die Kosten werden mit 2,87 Milliarden Dollar veranschlagt. Das Hitzeproblem wollen die WM-Macher lösen, indem sie die befürchteten Temperaturen von bis zu 50 Grad herunterkühlen.

 

Quelle: sport.orf.at

 

:arrow: Jetzt freu ich mich auf eine echte Fußball-WM 2014 in Brasilien, dann dürfte mein Interesse an dieser Veranstaltung der FIFA wohl deutlich abnehmen. Ich weiß noch nicht mal, ob ich Russland oder Katar blöder finden soll.

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orf.at bleibt dran ;-)

 

„Hoch lebe Blatter“

 

Mit der Vergabe der WM-Endrunden 2018 an Russland und 2022 an Katar hat die FIFA die Kommerzialisierung des Turniers weiter vorangetrieben. Während sich der Weltverband neue Impulse erhofft, fielen die Reaktionen in den Medien heftig aus. „Gegen Russland kann keiner was haben. Aber Katar ist der größte Witz aller Zeiten“, staunte das norwegische „Dagbladet“.

 

Offensichtlich hatten FIFA-Präsident Joseph Blatter und die 22 stimmberechtigten Mitglieder des Exekutivkomitees mit ihrer Entscheidung auf neue Märkte und das große Geld gesetzt. „Hoch lebe Blatter. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass nur die Politik zählt, da ist er“, kommentierte die italienische „La Gazzetta dello Sport“. „Es geht ums Geschäft - mehr oder weniger schmutzig. Es geht um Blatter, der immer gewinnt, während der jüngste von vielen Skandalen einfach an ihm abperlt.“

 

Die Petro-Dollars der Scheichs aus dem Land am Persischen Golf und die Aussichten, eine ganze Region neu für den Fußball zu erschließen, waren offenbar Grund genug, komplettes Neuland zu betreten. „Nichts ist unmöglich. Vor allem nicht, wenn es um Macht und Geld geht - um das geht es beim Weltfußballverband eigentlich immer“, meinte die „Basler Zeitung“ lapidar.

 

„Die WM der Reichen“

 

Dass auch Russland der FIFA bei seiner abschließenden Präsentation im Falle des Zuschlages satte Millionengewinne in Aussicht gestellt hatte, bewog die „Corriere della Sera“, von einer „WM der Reichen“ zu sprechen. Kein Blatt vor den Mund nahm sich der schwedische „Expressen“, der von einer „trostlosen Entscheidung“ sprach. „Was haben Russland und Katar gemeinsam? Öleinnahmen und Korruption. Das scheint der FIFA zu gefallen“, fragte die Zeitung weiter.

 

In Belgien, das sich gemeinsam mit den Niederlanden für die Endrunde 2018 beworben hatte, versuchte man, die Gründe für die Niederlage sachlich zu analysieren. „Russland bekam den Zuschlag für die Weltmeisterschaft 2018 trotz veralteter Infrastruktur und der Größe des Landes, die zu Transportproblemen führen könnten. Entscheidend war die Unterstützung der politischen Amtsträger, vor allem Wladimir Putins“, meinte „La Derniere Heure-Les Sports“.

 

Selbst die russischen Medien sehen trotz Jubels nicht alles durch die rosarote Brille. „Für Russland kann die Fußball-WM eins der teuersten und schwierigsten Projekte seiner Geschichte werden“, schreibt der „Kommersant“. „Das bisherige Budget ist nur ein Tropfen im Meer der Kosten, die dem Land bevorstehen. Denn eine WM ist - anders als zum Beispiel die Olympischen Spiele in Sotschi - nicht auf nur eine Stadt beschränkt.“

 

„Wahl haftet etwas Irrationales an“

 

Im Gegensatz dazu muss sich Katar zumindest keine Sorgen um das Budget machen. Geplant sind zwölf Spielstätten, die Kosten werden mit 2,87 Milliarden Dollar veranschlagt. Geld spielt für die Scheichs aber keine Rolle. Das Hitzeproblem mit Temperaturen von bis zu 50 Grad lösen sie mit einer teuren technischen Revolution: Alle WM-Stadien werden klimatisiert sein.

 

„Die Wahl Katars ist überraschend, ihr haftet etwas Irrationales an“, so die „Neue Zürcher Zeitung“. „Offensichtlich wurden Katars Willen und Einfluss unterschätzt. Denn der Golf-Staat ist zwar kein Fußballland, verfolgt aber schon seit Jahren das Projekt, eine WM auszutragen. Das Bewerbungsdossier mit futuristischen und klimatisierten Stadien für drei Milliarden Dollar wirft Fragen auf.“

 

Auch der Schweizer „Blick“ vermutet, dass sich Blatter und Co. vom vielen Geld blenden ließen. „Dass die FIFA sich einen Dreck um die Fans schert, braucht sie uns nicht mehr zu beweisen. Was zählte, war die Steuerfreiheit. Das Geld im Überfluss. Und Blatters Eitelkeit, auch den Ostblock und den Nahen Osten mit einer WM zu beglücken.“

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bin gespannt wie viele stimmberechtigte jetzt wieder bestochen wurden. kriegt vermutlich jeder eine ölquelle u. eine vodkafirma.

 

langsam aber sicher wird es zeit das der blatter sammt seinem senioerenbunt den abgang macht.

es geht ja nicht nur um ausrichtungsorte, die stehen ja jeglicher reform wo m anche dem fussball gut tun würde nur im weg.

bei denen luft fussball noch im schwarz/weiß-schema ab.

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